Flüssiggas im Golf II

Viele haben mich bereits für verrückt erklärt, dass ich "so viel Geld" in ein "so altes Auto"
stecke, aber ich stehe dazu.
Für mich als Studenten gibt es derzeit keine preiswertere Variante sich automobil fortzubewegen.

Die Kosten des Einbaus

Das ist doch immer die Hauptfrage, die gestellt wird... "Was kostet es?".
Die Flüssiggasanlage mit Einbau und anschließender TÜV-Abnahme hat mich 1300 Euro gekostet.
Dem Hobbyschrauber kommt sofort der Gedanke, die Anlage doch selber einzubauen.
Leider spielt einem der TÜV dort unter Umständen den Schwarzen Peter zu und trägt die Anlage
nicht in die Fahrzeugpapiere ein, da eine Flüssiggasanlage nur von einem dafür zertifizierten
Betrieb eingebaut werden darf. Deswegen rate ich dringend davon ab, die Anlage selber einzubauen.

Die Alternative mit dem Einbauort Polen hab ich nicht getestet, da ich meine Anlage "um die Ecke" habe
einbauen lassen.

Zu den Kosten des Einbaus addieren sich noch die Kosten für das Umstellen der Fahrzeugpapiere. Leider ist
dies sofort erforderlich. Zu allem Überfluss muss zudem auch ein neuer Brief ausgestellt werden.
Das führt dann zu Gebühren von knapp 30 Euro beim Amt.

Laufende Kosten

Auch das Fahren mit Flüssiggas gibt es nicht gratis, wär hätte es gedacht...
Die Kosten für einen Liter Gas schwanken stark. Derzeit zahle ich an "meiner" Tankstelle 58 Cent für einen Liter.
Der Durchschnittspreis für einen Liter Gas liegt aber bei ca. 68 - 70 Cent. Vergleichen lohnt auch hier unbedingt!
Leider ist der Mehrverbrauch nicht zu verheimlichen. Im Alltagsbetrieb liegt der Verbrauch bei meinem Auto bei
11 Liter/100km. Das entspricht einem Mehrverbrauch von ca. 30%.
Dieser Mehrverbrauch ist allerdings nicht immer vorhanden. Auf der Autobahn bei konstanter Fahrweise hab ich auch
schon einen "Mehrverbrauch" von lediglich 5% gehabt, im Vergleich zum Benzin.

Auch mit Flüssiggas fährt man nicht vollkommen benzinfrei, da man nicht immer sofort eine Flüssiggastankstelle findet
muss man mitunter mit Benzin zur nächsten Zapfsäule fahren.
Auch beim Kaltstart kommt man meistens nicht ohne den Benzinstart aus.
Für mich ergab sich ein Benzinverbrauch von 8 Liter auf 1000 km, also durchaus überschaubar.

Zu guterletzt muss man daran denken, dass bei der zweijährigen Hauptuntersuchung auch die Flüssiggasanlage überprüft werden
muss. Die so genannte "Dichtigkeitsprüfung". Diese schlägt ungefähr mit 70 Euro zu Buche.

Fazit

Flüssiggasfahrzeuge lohnen nicht für jedermann, aber für viele. Insbesondere für Vielfahrer, die immer die gleiche Strecke
fahren, ergibt sich eine Alternative zum Diesel. Für Vielfahrer, die viel Autobahn fahren und ständig andere Strecken erkunden,
ist die Tankstellensuche unter Umständen lästige Quälerrei. Denn gerde bei den platzsparenden Radmuldentanks, die statt des
Reserverades eingebaut werden, muss in der Regel nach ca. 300 km nachgetankt werden.
Für Leute, die das Auto nur wenig benutzen, lohnt meiner Meinung nach die Investition in eine Flüssiggasanlage nicht.


und so schaut's aus

Motorraum komplett (am rechten Dom ist das Absperrventil für die Benzinzufuhr)

Blick auf den Verdampfer. Der Schlauch fördert das Gas der Verbrennung zu (daran die Einstellschraube für den Gasdurchfluss)

und nochmal andersherum




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